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Genossen im Wunderland
BILD berichtete am 21. September 2012 (S. 2) darüber, wie Peer Steinbrück seine Auftritte gestaltet. Unter der
Überschrift: „Steinbrück hält Finanzvortrag im Luxushotel (Genossen wundern sich)“ ist zu lesen, dass Steinbrück
für Vorträge dieser Art 7000 Euro erhalten habe, und überhaupt Gewinne aus Vorträgen, Buchhonoraren und aus
Aufsichtsratsmandaten von mehr als einer halben Million Euro erzielt habe.
Nun ja, da werden Fragen wach: Waren die Vorträge das wert?, und Wissen die Mitstreiter des Züricher „Efficiency
Club“, vor denen Steinbrück besagten Vortrag hielt, nicht besser mit Geld umzugehen als Steinbrück, der gerade
die Euromisere mit zu verantworten hat?
Darüber wundern sich nicht nur die Genossen der SPD, darüber wundern sich auch Menschen für Demo-kratie. Vielleicht
war Steinbrück ja geladen, um denen in der Schweiz mitzuteilen, sie haben alles richtig gemacht, nicht so wie wir
hier mit dem weicher und weicher werdenden Euro. Von Zeit zu Zeit muss auch ein „Efficiency Club“-Mitglied ein
wenig Anerkennung haben oder was zu lachen (hinter vorgehaltener Hand natürlich), denn wer kann einen Weltökonom
Steinbrück noch ernst nehmen, der auf nationaler Basis Insolvenzverschleppung duldet, keine staatliche
Insolvenzordnung einbrachte, obwohl er als Opposition das hätte fordern müssen und keinen Gläubigerschutz
schaffte, denn die Bürger des Landes haften ja mit ihrem Vermögen für diese Spielereien der Politik.
Die Genossen haben aber noch mehr Grund, sich zu wundern, denn es stellt sich auch die Frage, wie Steinbrück diese
Einkommen wirtschaftlich verwertet. Mehr als ein Paar Socken pro Tag muss er auch nicht haben und die Parteibasis
unterhält doch zahlreiche Projekte, die auch finanziert werden müssen. Und wenn die Partei schon einen solchen
Burner hat, der mehr als eine halbe Million für nebenberufliche Tätigkeiten kriegt, der sollte dies Geld also
für SPD-Projekte hergeben. Oder?
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